Interaktives Erzählen im Netz


Webdoku: Bear 71

Screenshot: bear71.nfb.ca

Das neueste interaktive Werk des kanadischen NFB ist eine emotionale Auseinandersetzung mit der Frage, wie der Mensch über seinen Kontrollwahn auch sein Verhältnis zur Natur definiert. Basis der Geschichte sind die visualisierten Bewegungsdaten einer Bärin, deren Leben neun Jahre lang mit einem Peilsender aufgezeichnet wurde.

Schön ist die Idee, die Bärin direkt zum Zuschauer sprechen zu lassen und die Geschichte so aus ihrer Perspektive zu erleben. Während seines Monologes gibt es unzählige Möglichkeiten zu klicken, Videos öffnen sich und Texte erscheinen während man auf der blinkenden Karte des Banff Nationalparks in Kanada navigiert.

Der Zuschauer selbst kann auch in die Rolle eines überwachten Tieres schlüpfen – wenn er den Zugriff auf die Webcam erlaubt. Dann ist er für die anderen Zuschauer sichtbar und bewegt sich wie Sheep 133 oder eben Bear 71 durch den Nationalpark. Die meisten realisieren wohl gar nicht, dass sie selbst sichtbar sind. Zumindest wenn man nach ihren Gesichtsausdrücken geht.

Die Webdoku ist ein mutiges Beispiel, wie man nur von Daten ausgehend eine Geschichte erzählen kann. Allerdings passiert einfach zu viel gleichzeitig und das wirkt unübersichtlich und überladen.

Bear 71

Veröffentlichung: 2012
Autor: Leanne Allison, Jeremy Mendes
Link: http://www.bear71.nfb.ca

Trailer:

2 Responses to “Webdoku: Bear 71”

  1. Elisa sagt:

    Danke für das Video. Ich kann die Seite des Projekts nämlich leider nicht öffnen und wollte aber auch schon reinschauen, nachdem es mir empfohlen wurde auf dem letzte webdoku Treffen. Interessantes Projekt! Lieben Gruß, Elisa

  2. Henrik sagt:

    Hey 🙂

    welche Erzählstruktur würdet ihr Bear 71 zuordnen?

    LG, Henrik

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