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Webdoku: Bielutine – Das Geheimnis einer Sammlung

Screenshot: bielutine.arte.tv

In ihrer Moskauer Wohnung hat ein russisches Ehepaar mal eben ein paar millionenschwere Kunstklassiker hängen. Die private Rennaissance-Sammlung ist in der Szene ein Mythos. Unter Spinnenweben und Staub tümmeln sich Bilder großer Meister wie Rubens und da Vinci. Die Besitzer sind so skurril wie geheimnissvoll: Das Ehepaar Ely Bieltin und Nina Molewa zeigen in dieser Webdoku ihr privates Kunstreich. Sie schaffen es amüsant verschroben und philosophisch wodkagetränkt nichts über die Hintergründe ihrer Sammlung klar werden zu lassen. Und genau das macht die Webdoku sehenswert.

Die Webdoku kommt sehr aufgeräumt daher. Die grundsätzlichen Kapitel-Schritte sind logisch und die vielfältigen aktiven Auswahlmöglichkeiten sind beim Entdecken der Sammlung angebracht. Wenn es aber im Kapitel „Mythos oder Realität?“ darum geht, dahinter zu kommen, weshalb viele in der Kunstszene Zweifel an der Variante von Bieltin haben, wird es sehr unübersichtlich. Um die ganzen Hinweise von Weggefährten und Experten zu analysieren, muss man ewig klicken und hat trotzdem nicht das Gefühl, diese doch wichtige Frage zumindest grob einordnen zu können. Vielleicht schafft das ja der parallel zur Webdoku entstandene Dokumentarfilm. Den gibt es am 7. Mai um 23.15 Uhr auf ARTE.

Bielutin

Veröffentlichung: April 2012
Autor: Clément Cogitore
Link: bielutine.arte.tv

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