„Gegenstände sind wie Spiegel – Sie drücken das aus, was wir sind!“ Die Webdoku Code Barre wird zur Zeit im Zuge der ersten Kooperation von ARTE und dem National Film Board of Canada (NFB) produziert. 25 Regisseure haben 100 Filme gedreht, die alle von Objekten des täglichen Lebens handeln. Es ist die erste mobile Webdoku und ein Experiment. Denn der Zuschauer muss sich die Geschichten selbst suchen – und kann als Autor mit einer eigenen Geschichte beitragen.
Im Juni 2010 hatten ARTE und das NFB eine Partnerschaft beschlossen, welche die Produktion von zwei aufwändigen Webdoku-Projekten umfasst. Code Barre ist das erste Kind dieser Partnerschaft und gleichzeitig die erste mobile Webdoku weltweit. Laut ARTE soll das Prinzip dabei einfach sein: Jedes Kauf-Produkt hat heutzutage einen Code Barre, also Strichcode. Mit dem Smartphone (oder der webcam) muss der Zuschauer diesen Code an Produkten seiner Wahl erfassen. Das Webdoku-Programm erzählt dann eine dazugehörige Geschichte. Die soll lustig, traurig oder unterhaltsam sein und zum Nachdenken anregen. Gemeinsamkeit aller Geschichten soll die Frage nach unserem Bezug und unserer Beziehung zu Objekten sein – und eine jeweils starke Handschrift der Autoren.
Code Barre wird nicht auf dem Silbertablett serviert
Aber da soll die Webdoku nicht aufhören. Bei Code Barre muss der Zuschauer selbst aktiv werden, nicht nur um im Supermarkt auf Strichcode-Jagd zu gehen. Gibt es keinen passenden Film zum Produkt, gibt Code Barre dem Zuschauer die Möglichkeit selbst eine Geschichte zu drehen. Die wird dann für andere, die das Product scannen, zugänglich. So füttern sich die Zuschauer letztendlich selbst. Das Ganze nennt sich Community-Storytelling. Ab Oktober wird Code Barre auf webdocs.arte.tv zu sehen sein. Und im Supermarkt deiner Wahl.
Trailer:
Codebarre / Bande-annonce from codebarre.tv on Vimeo.
Veröffentlicht am 28.07.2011 | Kategorien: Aktuelles | Tags arte, code barre, community storytelling, interaktiv, mobile webdoku, nfb, produkte, strichcode, webdoku | RSS 2.0
„Nur 2 Prozent aller Zuschauer der Arte-Webdokus kommen aus Deutschland“. Alexander Knetig ist im Webdocs Team von ARTE, die etwa acht größere Projekte im Jahr mitfinanzieren und zeigen. Deutsche Autoren sind bisher kaum dabei. Im Interview erklärt er uns seine Vision für die Entwicklung interaktiver Webdokus in Deutschland. Und was bis dahin noch passieren muss. (weiterlesen...)
Eine Webdoku steht für non-lineare, interaktive journalistische Erzählformen im Internet. Sie vereint die klassischen dokumentarischen Erzählformen des Journalismus, d.h. Video-, Photographie-, Text- und Audiobeiträge, und ist in der Regel im Langformat produziert.
Der Name setzt sich zusammen aus Webdokumentarfilm und Webdokumentation. Die Webdoku löst die klassischen Erzählformen des Journalismus nicht ab, sondern vereint sie mittels neuer technischer Entwicklungen. Außerdem beteiligt sie den Zuschauer interaktiv am Geschehen: Statt kontinuierlich zu berichten, erzählt die Webdoku non-linear.
Wenn der klassische Dokumentarfilm ein Stamm ist, dann ist eine Webdoku ein Baum mit vielen verschiedenen Ästen. Der Zuschauer kann selbst entscheiden, ob er eine Abzweigung nimmt, oder bei dem Hauptstrang der Erzählung bleibt.
Oft bieten Webdokus dem Zuschauer einen direkten Kontakt über Soziale Netzwerke oder Platformen. Immer öfter wird auch mit der Partizipation des Zuschauers an der Webdoku selbst experimentiert.
Webdoku.de stellt ausgewählte, exzellente Beispiele für Webdokus vor. Das Genre ist nach wie vor ein Experimentierfeld, erst langsam etabliert sich die Webdoku als journalistische Erzählform. Diesem Prozess möchte webdoku.de ein Forum geben.
Eine ausführliche Einführung in das Genre der Webdoku gibt es HIER.
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